closed-circuit installation, 40 inch flat screen, camera, computer, 2018
On a screen showing the installation space, beholders encounter themselves – as a grayish-black square that marks the position of their face. Following their movements, the squares become larger or smaller depending on the distance from the monitor, increase in blackness, or overlap to produce a painting in greyscale. If the face turns away, the square disappears; if it moves beyond the borders of the recognition-field, however, the square remains in the image as a trace of former presence.
The richness of expression and individual identity that we connect with the face is reduced to the zero-point of the black square. As the icon of Modernity Kazimir Malevich placed it in the position of the religious icon, which, as a “true imprint”, traditionally showed a frontal portrait. In FACES, the frontality of the en face becomes an emblem of today’s control society, in which the “culture of the open face” simultaneously ensures the efficacy of facial recognition algorithms. The performative video work thus mirrors media society’s faith in images: a dialectic between the narcissist self-adulation of the selfie generation and the reduction of the self to correllatable numeric patterns that can be identified by algorithms. But what does the machine actually “recognize”?
Closed-Circuit-Installation, 40-Zoll-Flachbildschirm, Kamera, Computer, 2018
Auf einem Monitor, der den Raum zeigt, erscheinen Betrachtende selbst im Bild – als schwarz-graue Quadrate, die die Position ihres Gesichtes markieren. Den Bewegungen im Raum folgend werden sie je nach Distanz zum Monitor größer oder kleiner, nehmen mit der Zeit an Schwärze zu und überlappen sich zu einer Malerei in Graustufen. Wendet sich das Gesicht ab, verschwindet das Quadrat; überschreitet es dagegen die Grenze des Erkennungsfeldes, bleibt das Quadrat als Spur vergangener Präsenz im Bild zurück.
Die Fülle des Ausdrucks und der individuellen Identität, die wir mit dem Gesicht verbinden, wird auf den Nullpunkt des schwarzen Quadrats reduziert. Als Ikone der Moderne tritt es bei Kasimir Malewitsch an die Stelle des Heiligenbildnisses, das als „wahrer Abdruck“ in Frontalansicht gezeigt wird.
Bei FACES wird das en face, die Frontalität, dagegen zum Wahrzeichen der Kontrollgesellschaft, die mit der „Kultur des offenen Gesichts“ zugleich die Wirksamkeit algorithmisierter Gesichtserkennungsprogramme sicherstellt. So spiegelt die performative Videoarbeit die Bildgläubigkeit der Mediengesellschaft wider: eine Dialektik von narzisstischer Selbstfixierung im Selfie und der Reduktion des Selbst auf korrellierbare Zahlenmuster, die von lernenden Algorithmen identifiziert werden. Doch was „erkennt“ die Maschine tatsächlich?
text by Katharina Lee Chichester
video installation by Yvon Chabrowski and Nicolás Rupcich
techincal assistance Bert Palm and Edward Medvedev