video sculpture, 4K-loop, 50 min, color, sound, life-size horizontally hanging on a 50-inch monitor, 2019
Lying on their back, beholders look up at a screen hanging horizontally in space, about a meter from the ground, just above their upper body. On the other side, a performer seems to be lying on the surface of the screen, her legs pulled up, so as to fill the entire frame. Her long gray hair draws lines and folds up into swirls, covers her face and reveals it again. As she moves, her skin is wrinkled and smoothed out again by the glass surface. She glances at the beholder, turns to the side, closes her eyes, and rests.
The beholder is overwhelmed by a feeling of proximity, which is not, however, experienced as being uncomfortable, but as conveying a sense of security. A mutual coming-to-rest that instills trust, even when the eyes meet directly. The video sculpture not only creates visibility but also allows for a visceral experience of closeness, beauty, and comfort to be made with respect to the aging female body, otherwise marginalized in the visual economy of the present.
Video-Skulptur, 4K-Loop, 50 min, Farbe, Ton, lebensgroß auf einem horizontal hängenden 50-Zoll-Monitor, 2019
Auf dem Rücken liegend schauen Betrachtende auf einen Bildschirm, der horizontal etwa einen Meter über dem Boden hängt und somit direkt über ihrem Oberkörper schwebt. Auf der anderen Seite der Bildschirmfläche scheint eine Performerin zu liegen, die Beine angezogen, sodass ihr Körper die gesamte Fläche ausfüllt. Ihre langen grauen Haare ziehen Linien und legen sich in Wirbel, verdecken ihr Gesicht und geben es wieder frei. Mit ihren Bewegungen legt sich ihre Haut in Falten und wird von der Glasfläche wieder geglättet. Sie nimmt Blickkontakt auf und wendet sich zur Seite ab, schließt ihre Augen, ruht.
Es stellt sich ein Gefühl körperlicher Nähe ein, das jedoch nicht als unangenehm empfunden wird, sondern Geborgenheit vermittelt. Ein gemeinsames Zur-Ruhe-Kommen, das Vertrauen schafft, selbst wenn sich die fremden Blicke unmittelbar treffen. So stiftet die Video-Skulptur nicht nur Sichtbarkeit sondern ermöglicht eine körperliche Erfahrung der Nähe, der Schönheit und des Wohlbefindens gegenüber dem in der visuellen Ökonomie der Gegenwart marginalisierten alternden weiblichen Körper.
performance by Maria Wollny
text by Katharina Lee Chichester
video sculpture by Yvon Chabrowski